Orient und Okzident verbinden
Der japanische Komponist Minoru Miki und seine Idee einer asiatischen Musiksprache
Von Heinz-Dieter Reese
Minoru Miki (*1930) gehört zu jenen ’westlich’ ausgebildeten Komponisten Japans, die sich immer auch intensiv mit den Musiktraditionen des eigenen Landes beschäftigt haben. Seit den 1960er Jahren förderte er nicht nur die Weiterentwicklung der überlieferten Instrumente (z.B. der Zither Koto) und ihrer musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten. Miki schuf für sie auch zahlreiche neue Solo- und Ensemble-Werke. 20 Jahre lang war er Leiter des Ensembles »Pro Musica Nipponia«, das seine Art einer »zeitgemäßen« japanische Musik durch zahlreiche Auslandsgastspiele auch international bekannt machte. Seit den 1990er Jahren weitete Miki seinen Blick auf den gesamten ostasiatischen Kulturraum und gründete Orchester und Ensembles mit Musikern aus Japan, China, Korea und der Mongolei, um Möglichkeiten eines inter-asiatischen Musikdialogs zu erproben. Sein jüngstes Projekt, das »Hokuto International Music Festival« (HIMF), steht unter dem Motto »East & West balanced Music World«. Bei der 3. Ausgabe dieses Festivals an den Südhängen des Yatsugadake-Gebirges in Mitteljapan trafen sich Ende August 2008 wieder renommierte Solisten und Ensemble aus Europa mit chinesischen, koreanischen und japanischen Musikern, um in einer Vielzahl von Projekten Mikis Vision einer »asiatisch« getönten musikalischen Weltsprache weiterzuentwickeln.
Redaktion: Werner Fuhr
Dienstag, 30.12.08 um 23:05 Uhr
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