YANG Jing

YJ.pipa.300

Die Komponistin Yang Jing wurde bekannt als eine weltweit konzertierende Virtuosin an der Pipa. Sie gilt als die Botschafterin einer moder- nen asiatischen Musik schlechthin; sie wirkt als Dozentin, leitet Musik-Ensembles und kuratiert Festivals. Ihre Liebe zu alten Musik-Traditionen, ihre beeindruckende Erfahrung quer durch alle Stile und Genres, verbunden mit einem schier unersättlichen Entdeckergeist, führte zu einer unverwechselbar eigenen Handschrift, in der asiatische und westliche Musiziertraditionen un- trennbar miteinander verschmelzen. Ein beson- deres Kennzeichen ihrer Musik ist eine neuartige Orchestrierung ihrer eigenen Instrumente Pipa und Guzheng im Zusammenspiel mit westlichen Instrumenten.

Yang Jing komponiert für europäische und asiatische Ensembles, gerade auch für gemischt besetzte Formationen. Sie schreibt für Chor, Theater und Dokumentar lme. Sie schafft viel- seitige Kreationen, mit Werken, die in den USA, in Europa, China und Japan aufgeführt wurden. Viele neue Werke für Pipa brachte sie zur Urauf- führung. Während der BBC PROMS in the Park 1999 mit weltweiter Live-Übertragung spielte sie Julian Philips Konzert für Pipa „Formal Intro- duction". Mit verschiedenen Orchestern führte sie Miki Minorus Pipa-Konzert auf und trat auch in dessen Oper „Ai-en" auf, in der die Pipa die musikalische Hauptrolle einnimmt. Vom Wiener Musikverein bis zum Londoner Barbican Centre; von der New Yorker Carnegie Hall bis zu Tokios New National Theatre; vom KKL Luzern bis zur Pekinger Concert Hall hat sie mit ihrer speziellen Mischung aus Virtuosität und Lyrik, Tradition und Innovation ihr Publikum verzaubert.

Mit sechs Jahren begann Yang Jing Pipa zu spielen. Von 1976 an lernte sie an der Henan Opern- und Musikschule. Im Alter von 15 Jahren wurde sie ins Ensemble der Qu-Oper aufgenom- men. Ihre Laufbahn setzte sie 1980 im Ensemble der Yu-Oper ebenfalls in Henan fort. Am Kon- servatorium in Shanghai schloss sie 1986 das Pipa-Solist Studium bei Ye Xuran ab, erforschte Guqin Performance und traditionelle Musik bei Lin Youren und chinesische traditionelle Kompo- sition bei Hu Dengtiao. Weiter studierte sie Pipa in Beijing bei Lin Shicheng und Wang Fandi, in Tokio Komposition bei Miki Minoru und absolvierte den Master in Komposition bei Daniel Glaus sowie an der Jazz-Kompositionsabteilung an der Hoch- schule der Künste Bern. Von 1986 bis 1998 war sie Pipa-Solistin des China National Traditional Or- chestra in Peking. Anschließend verfolgte sie er- folgreich ihre solistische Karriere, unter anderem mit Japan Arts Co. und Miki Minoru.

Sie gründete zahlreiche Ensembles und trat mit Musikern auf, etwa dem Jazz-Schlag- zeuger Max Roach, dem Drummer Pierre Favre, dem Saxophonisten Arnie Lawrence, in Duos mit dem E-Gitarristen Christy Doran, dem Organisten Wolfgang Sieber. Von 2000 bis 2005 hatte sie Auftritte mit dem „Asia Ensemble" Tokio, von 2006 bis 2010 war sie Musikdirektorin des Hokuto International Music Festival in Japan. 2007 gründete Yang Jing das Swiss Jazz 4tet „Different Song", gefolgt 2008 vom „European Chinese Ensemble".

Der Dialog zwischen den Kulturen war für YANG Jing immer sehr wichtig. Bereits in den 90er Jahren lud sie regelmässig europäische Musiker auf Tourneen durch China ein: Pierre Favre & Kollegen (Schweiz), Arnie Laurence (Israel) und Steiner Ofsdal (Norwegen). Später gab sie mit Thüring Bräm und den Chamber Soloist Luzern Konzerte in China und Japan. Parallel dazu brachte sie die chinesische Kultur in die Schweiz und zeigte den Schweizerinnen und Schweizern den Reichtum der chinesischen Musik. 

 

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