Ensemblekonzerte

Chinesische Tradition trifft auf europäische Musikgeschichte

Komponistin und Pipa -Solistin YANG Jing gastiert mit dem 'First European ChineseEnsemble' in der Schweiz 29.09 -07.10.

Seit neun Jahren verbindet das 'First European Chinese Ensemble' Elemente der chinesischen Musiktradition mit klassischen europäischen Eigenarten und Instrumenten. Das Quintett um die Komponistin und Pipa-Solistin Yang Jing ist am 29.09 in Fribourg; 03.10 in Bern, 04.10 in Zürich, am 07.09 in Aarburg mit dem Programm 'Unter einem hellen Sternenhimmel' zu hören.

'Ein Gespräch auf Ohrenhöhe zwischen Kulturen, deren Unterschiede vielsagend sind, und deren Gemeinsamkeiten voller Geheimnis', hat Musiker und Komponist Daniel Fueter die Besonderheit des 'First European Chinese Ensemble' umschrieben. Das von der gebürtigen Chinesin Jing Yang gegründete und geleitete Instrumental- und Gesangsensemble schafft mit seinen Konzerten den Spagat, zwei völlig unterschiedliche Musikwelten zu vereinen, ohne deren Ursprung und Eigenheiten zu verraten.

Im diesjährigen Programm 'Unter einem hellen Sternenhimmel' präsentiert Yang Jing Gedichte und Lieder aus China und Europa – mehrheitlich Uraufführungen von Werken, die von ihr und vom Fribourger Komponisten Laurent Méttraux stammen.

Yang Jing spielt auf dem chinesische, der Laute ähnlichen Zupfinstrument Pipa sowie auf den beiden Zither-Instrumenten Guqin und Guzheng. Zusammen mit Flöte, Cello, Marimba, Percussion und Gesang entstehen besondere Stimmungen und Klangbilder, wie sie in dieser Form sonst nicht zu hören sind.

Ob in überlieferten Stücken aus der chinesischen Tradition, ob in den Arrangements eines italienischen Madrigals, der adaptiereten Version des Schweizer Volksliedes 'es wott es Froueli z'Märit goh' oder bei der Umsetzung eines Gedichtes von Schriftstellerin Claudia Storz – Yang Jing zeigt in ihren Kompositionen ihre einzigartige Fähigkeit, mit leichter Hand unterschiedliche Kulturen zu verbinden. Und dies nicht nur im Stil der Musik, sondern auch hinsichtlich Sprache und Zeit. Hier trifft Chinesische Oper auf Jodel, Canto auf mongolischen Gesang, vereinen sich im selben Akkord die Musik aus West und Ost.

Dass das Programm mit dem Sternenhimmel überschrieben ist und Kompositionen wie 'Moonlit Night' enthält, kommt angesichts der Konzerttermine Ende September/Anfang Oktober nicht von ungefähr. Am 4. Oktober wird in China das Mittherbstfest oder Vollmondfest gefeiert. Dieser Höhepunkt der chinesichen Kultur hat viel mit Gedanken um den Vollmond und der Vergänglichkeit des Lebens zu tun -Aspekte, die Yang Jing in ihre Kompositionen einfliessen lässt.

Das 'European Chinese Ensemble' gibt in diesem herbst Fünf Konzerte in Fribourg, Basel, Bern, Zürich und Aarburg. Dem Ensemble gehören neben Yang Jing die Sopranistin Viviane Hasler, der Flötistin Marina Tantanozi, der Cellist Alexander Kionke sowie Angela Koeck mit Marimba und Perkussion an.

Artikel im Zeitungsformat

Nicolas Russi (Autor und Regisseur Aargau)

16.09.2017

 

"European Chinese Ensemble" 2017

''Das «European Chinese Ensemble» ist ein gemischtes europäisch chinesisches Instrumental- und Gesangensemble. Es wurde von der Schweizer Chinesischen Komponistin und Solistin YANG Jing im Jahre 2008 gegründet. In ihrem neuen Programm «Unter einem hellen Sternenhimmel» präsentiert Yang Jing Gedichte und Lieder aus China und Europa – mehrheitlich Uraufführungen von Musik, die von ihr und dem aussergewöhnlichen Fribourger Komponisten Laurent Mettraux stammen.

Yang Jing zeigt mehr denn je zuvor ihre einzigartige Fähigkeit, mit leichter Hand unterschiedliche Kulturen zu verbinden. Dies bezieht sich nicht nur auf musikalische Elemente, sondern auch auf unterschiedliche Zeiten und Sprachen. Yang Jing hat neben Texten von chinesischen und italienischen Dichtern aus vielen Jahrhunderten auch solche aus ihrer Wahlheimat ausgesucht.

Das «Lied der Aare» etwa basiert auf einem Gedicht der Schriftstellerin Claudia Storz. Für einiges Amüsement dürfte «Es wott es Fraueli z Shanghai gah» sorgen, eine Adaption des bekannten Volksliedes, bei dem Yang Jing den Mundarttext verändert hat.'' – cultact

«Yang Jing vermag das Publikum zu faszinieren, weil sie mit ihrem sprühenden Innovationswillen die Jahrtausende alte Musiktradition Chinas mit denjenigen des Westens von Kammermusik bis Jazz mitreissend verbindet.» – 27. August 2017 Markus Ganz, Musikjournalist NZZ

'Ich habe in Faoug Ihre CD mit Hans Feigenwinter gehört. Ich bin begeistert! Ein Pianist mit so feinen Ohren und einer grossartige Anschlagkultur und Sie als Virtuosin mit soviel Klangsinn bringen zwei Musikwelten zum Leuchten und bauen gleichzeitig Brücken. Ganz wunderbar! Ich gratuliere und danke für das Hörvergnügen!' – 2. August 2017 Daniel Feuter Komponist und Musikpädagoge

«The whole program is really beautiful, very poetic, and a very interesting mixture between European and Chinese culture.» – 28. August 2017 Dominique Dreyer, Experte der chinesischen Musik und Kultur, ehemaliger Schweizer Botschafter in China

Sopran: Viviane Hasler,
Flöte: Marina Tantanozi,
Cello: Alexander KIONKE,
Marimbaphon und Perkussion: Angela KOECK,
Pipa: YANG Jing

ensemble1bensemble2b       Youtube: A Night In Liangzhou 涼州詞

 

 

Schlusskonzert der chinesischen Kulturtage

27 Oktober 2009, Zofinger Tagblatt

Zofingen Nach Schrift, Malerei, Sprache und Literatur kam das Publikum in Kontakt mit chinesischer Musik

 

 

Diese drei Tage haben Grenzen überwunden und eine Verbindung zwischen fernöstlicher und abendländischer Kultur hergestellt. «Unsere» Musik hat längst Verständnis bei Publikum und Interpreten aus dem fernen Osten gefunden. Umgekehrt öffnete das Ensemble von Yang Jing in der Stadtkirche den Zugang zu völlig neuen Klangwelten.

 

 

Schlusskonzert der Chinesischen Kulturtage Zofingen 25.10.2009

 

Transitions

Transitions Thüring Bräm, Jing YANG CDcover
 

release of the new CD

"Transitions"
Works for Pipa

Yang Jing, Pipa
Thüring Bräm, Klavier und Leitung
Jürg Eichenberger, Violoncello
Regio-Chor Binningen/Basel
Junge Philharmonie Zentralschweiz
 
 
Das alte chinesische Instrument Pipa, die fabelhafte Solistin Yang Jing und die berührende Musik des Schweizer Komponisten Thüring Bräm treffen aufeinander: Diese CD enthält drei neuere Werke.

Thüring Bräm (*1944) Concerto for Pipa and Orchestra
Vier Stücke für Vals für Pipa, Violoncello und Klavier
Übergänge/Transitions für Pipa und gemischten Chor.

Published 2012 by:
Ars Braemia

Das Fremde kommunizieren

Tage für Musik der Welt

Tales of Pipa - Legenden der Pipa

Die Pipa - ein traditionsreiches chinesisches Instrument - kaum bekannt bei uns, ist für Jing Yang das Medium, mit dem sie es schafft, uns abzuholen, unsere Ohren und Herzen zu öffnen und unser Interesse zu wecken.

Ihre Musik wird zur verbindenden Kraft für Menschen unterschiedlichster Kulturen.

Mit wundervollen, ruhigen Bildern von chinesischen Flussufern, wenigen Worten von Philosophen und ihren eigenen Lebenserfahrungen nähert sie sich mit ihrer Musik subtil unserem innersten Wesen, unserem Gefühl, unserer Seele. Wir spüren beim Zuhören, dass die bedeutungsvollsten Ereignisse im menschlichen Leben sich sehr ähnlich sind - egal wie weit die Distanz zwischen der unterschiedlichen geografischen Herkunft ist.

So blieb bei mir, als die letzten Akkorde verklungen, die letzte Jadeperlen verstummt waren, ein Glücksgefühl zurück, ein Staunen auch, dass mich diese Musik so mühelos erreichen konnte.

Der offene Blick von Jing Yang, ihre frohe Ausstrahlung, ihre Begeisterung für Musik und ihre spontane und bescheidene Art tragen viel dazu bei, dass es allen Konzertbesuchern sofort wohl war.

Identity  –  Konzert des Young String Quartet

Ein junges, erfolgreiches und avantgardistisches Streichtrio lässt sich darauf ein, die Pipakünstlerin Jang Yang in ihr Quartett aufzunehmen. Sie ist es dann auch, die die Werke komponiert, bzw. 2 davon arrangiert hat. Was dabei entstanden ist, begeistert uns Konzertbesucher. Neue Klangwelten öffnen sich. Im Wechselspiel bekommt immer wieder ein anderer Mitspieler den Hauptpart und die andern unterstützen ihn so, dass der Solist voll zu Geltung kommen kann. Dabei freuen sich alle an den vielfältigen Möglichkeiten der Pipa. Dem Quartett ist leicht anzusehen, dass es sich mit Begeisterung darauf einlässt, die technisch anspruchsvollen Werke mit höchster Präzision und musikalischer Perfektion zu gestalten. Was der Zuhörer dabei erleben kann, ist schlicht einmalig. Es treffen Künstler aus unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen zusammen, versuchen die musikalischen Möglichkeiten gegenseitig zu verstehen und finden miteinander eine gemeinsame Sprache. Ihr Konzert wird zu einem Gesamtkunstwerk, das mit einigen überraschenden Einfällen gespickt ist. So schaffen sie miteinander echte Kommunikation. Die von uns Konzertbesuchern verstanden wird und so sehr freut, dass sie uns in eine anhaltend glückliche Stimmung versetzt.

Riding The River Back Home        Jazzklavier und Pipa

Mit diesem Konzert wurde noch einmal eine Türe zu einem ganz andern Musikgenre aufgestossen. Das seit 2000 Jahren in der chinesischen Traditionskultur beheimatete Instrument Pipa wagt sich in die konzertante Improvisation des Jazz. Beide Musiker haben bei der Komposition ihrer drei Stücke die Möglichkeiten des Duettpartners ausgelotet und diese in ihre Kompositionen eingeflochten, so dass etwas Einzigartiges entstehen konnte. In jedem Werk spürten wir, dass der Komponist oder die Komponistin die Kunst des Partners und sein Instrument ganz verstanden hatte. Auf diese Weise ist eine Harmonie gewachsen, die trotz der ungewohnten Kombination der Instrumente für uns Konzertbesucher so wirkte, als wäre sie eine absolute Selbstverständlichkeit. Wir Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten einen Abend, an dem sich höchstes künstlerisches Können und Empathie zu einem Jazzkonzert vereinigten.

Musik so zu erleben ist grossartig, wohltuend und unvergesslich.

«Zuhören können» öffnet die Türen zu jedem Menschen, ob er uns vertraut ist oder fremd.

Diese Aussage hat für Jing Yang eine zentrale Bedeutung. Mit der Konzertwoche «Tage für Musik der Welt» hat sie sich für ihr grosses Anliegen: «mittels Musik Kulturen zu verbinden» mit riesigem Elan eingesetzt  und damit allen Konzertbesuchern ein beeindruckendes und zugleich neuartiges Erlebnis vermittelt. Vielen Dank Jing Yang!

Johannes Graf; 1. Mai 2017

 

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