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Concerts & Tours Feedbacks

Weitere ausgewählte Stimmen über das Schaffen von Yang Jing finden sie UNTER DIESEM LINK: WWW.YANGJINGMUSIC.COM

Eine Schande der Familie

«Eine Schande der Familie»
Zofinger Tagbaltt, von Karin Schmid, 6.10.2017

Aarburg Erstes Heimspiel von Yang Jing und ihrem First European Chinese Ensemble am 7. Oktober im «Bären».

Seit sieben Jahren lebt die aus China stammende Schweizerin Yang Jing in Aarburg. Morgen Samstag geben die Komponistin und Musikerin sowie ihr First European Chinese Ensemble ihr erstes Konzert in Yangs Wohnort. Das Programm im Bärensaal steht unter dem Motto «Unter einem hellen Sternenhimmel». Es besteht aus Gedichten und Liedern aus China und Europa und enthält Werke von Yang Jing und dem Fribourger Komponisten Laurent Mettraux. «Wir spielen speziell ausgesuchte Stücke, die verschiedene kulturelle Wurzeln und Mentalitäten aus Ost und West miteinander vereinen», sagt Yang.
Das First European Chinese Ensemble wurde 2008 als Bildungsprojekt an der Zürcher Hochschule der Künste gegründet. «2006 hielt ich dort eine Vorlesung über chinesische Musik und zeigte ihnen die Pipa», erzählt Yang Jing. Daraufhin wünschten sich die Studenten einen Workshop. «2008 hatten wir ein Konzept. Sofort bekamen wir Einladungen zum Spielen, die wir gerne annahmen.» Allerdings verlief das Projekt aus finanziellen Gründen vorerst im Sand. Yang Jing verliess daraufhin die Zürcher Hochschule. 2009 wagte sie in Luzern einen neuen Versuch. «Ich fragte professionelle Musikerinnen und Musiker an. Dann spielten wir ein paar Konzerte.»
Den Fribourger Komponisten Laurent Mettraux traf Yang Jing «vor über zehn Jahren in China» über eine dort gastierende Musikgruppe aus Zürich. «Sie wollten unbedingt mit mir spielen. Allerdings war kein Repertoire vorhanden. In der Gruppe sprach man von einem jungen, talentierten Komponisten: Laurent Mettraux.» In den Konzerten in diesen Tagen sind zum ersten Mal Kompositionen von Laurent Mettraux und Yang Jing zu hören.
Viel gelernt in der Unterschicht

Yang Jing wuchs in der kulturell traditionellen Provinz Henan – «südlich des (gelben) Flusses» – in der östlichen Mitte von China auf. Im Alter von sechs Jahren entdeckte sie die Pipa, eine zupfbare Schalenhalslaute. «Ein Nachbar spielte verschiedene Instrumente, darunter eine Pipa.» Nach der Schule hörte sie, vor der Türe stehend, seinem Spiel zu. «Ich bewunderte seine Instrumente, durfte sie aber nur anschauen. Später kaufte mir meine Mutter eine Pipa.» Yang Jing brachte sich das Spielen selber bei, weil es zu jener Zeit in ihrer Region keine Schule gab, in der Pipa-Unterricht angeboten wurde.

1976, im Alter von 12 Jahren, besuchte sie die Henan Opera Music School. Im selben Jahr starb Mao Tse-tung. «Plötzlich änderte sich die traditionelle Oper komplett», erinnert sich Yang Jing. Ab da ging sie auf Reisen, um als Teil einer Gruppe auf dem Land zu spielen. «Wir schliefen bei Bauern im Gras, hatten kein Geld. Wir traten auf altertümliche Weise auf, reisten von Bühne zu Bühne, bekamen wenig zu essen. Die darstellenden Künste gehörten in China zur tiefsten Unterschicht. Es gefiel mir nicht, doch danach realisierte ich, wie viel ich lernte.»

Unglück wurde zu grösstem Glück
Die Kulturrevolution sei der Müll der Roten Armee gewesen, und ihr Grossvater, Professor an der Universität in Peking, habe sie deshalb als Schande der Familie bezeichnet. Als Yang Jing zur einzigen Pipa-Studentin in Shanghai wurde, änderte er seine Meinung. «Nach der Kulturrevolution kam ein grosser Sprung. Was die Musikbildung in China angeht, wurde mein Unglück zu meinem grössten Glück.» 1986 schloss sie am Musik-Konservatorium in Shanghai ihre Studien der Komposition traditioneller Musik, Musikforschung sowie Pipa und Guqin – eine Griffbrettzither – ab. Danach arbeitete sie zwölf Jahre lang als einzige PipaSolistin im China Central Traditional Orchestra in Peking.

Bis 1998 begleitete sie als Kulturbotschafterin chinesische Politiker auf ihren Reisen um die Welt. «Das Ganze war aber organisiert; ich tat es nicht mit Hingabe. Als Musikerin will ich wirklich Musik machen und nicht nur als Dekoration dabei sein.» Sie verliess das Nationalorchester, als sie aus Ingolstadt die Einladung erhielt, an einem von Audi organisierten Festival chinesische Musik zu spielen. «Ich gehörte zur ersten Generation, die China verliess, als sich das Land nach der Revolution öffnete», sagt Yang Jing.

Seit 2003 in der Schweiz
Von 2001 bis 2005 war Yang Mitbegründerin und musikalische Leiterin des Silk Road Festivals, das in Japan tourte, 2006 bis 2010 – zusammen mit Mironu Miki – internationale musikalische Leiterin des Hokuto International Music Festivals in Japan. Seit 2003 in der Schweiz lebend, absolvierte sie in Bern ein Masterstudium in Jazz-Komposition und -Arrangement. Yang Jing arbeitet aktiv mit Jazz-Musikern zusammen, darunter der Schlagzeuger Pierre Favre. «Er hat in der Schweiz eine Tür für mich geöffnet und mir die Schweizer Kultur vermittelt.»

Bis zur Jahrtausendwende war Yang Jing in der ganzen Welt herumgereist, hatte sich jedoch nie irgendwo ausserhalb Chinas niedergelassen – bis sie 1999/2000 das Konservatorium Dreilinden in Luzern besuchte. «Die Landschaft schockierte mich. Ihre kraftvolle, poetische, magische Schönheit ängstigte mich. Sie ist komponiert von grosser Hand. Ich wollte zurückkommen, um sie zu sehen.» Obwohl sie in China mit einem Schweizer verheiratet gewesen war, liess sie sich erst 2003 – nach der Trennung – in der Schweiz nieder. «Ich hatte ein eigenes Ensemble. Es war schwierig, einen geeigneten Probenort zu finden», sagt Yang Jing. «In Aarburg stiess ich durch Zufall auf ein Haus mit einem kleinen Studio.»

Für das aktuelle Konzertprojekt wählte sie westliche Instrumente aus: Violoncello (gespielt von Alexander Kionke), Flöte (Maruta Staravoitava) und Marumba (Angela Koeck). Dazu singt die Sopranistin Viviane Hasler. Yang Jing widmet sich voll und ganz ihrer Pipa. «Als traditionelles Instrument ist die Pipa in China populär, weil die Chinesen es als Zeichen des Nationalismus ansehen», sagt die Schweizerin. «Das ist falsch. Ob Hackbrett oder Pipa – das Instrument ist frei und gehört jedem auf dieser Welt, nicht einer bestimmten Nationalität.»

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Ein grossartiger Abend in der Wasserkirche - bei Vollmond!

von Ruth Henss, 7.10.2017 Zürich Wasserkirche Ensemble New Elements

Was Ihr als "Damengruppe mit Mann" vorgeführt habt, hat mich überzeugt. Man spürt die Begeisterung der Spieler, das Ensemble ausgezeichnet vorbereitet. Wahrlich keine leichten Werke, die man einfach so spielen kann. Die Vorarbeit von stunden-, ja tagelanger Probenarbeit spürt man und überträgt sich auch auf die Zuhörer. Absolut top professionell!

Abwechslungreich, wunderschön entstandene Klangfarben durch diese Besetzung von Schlag-, Blas- und Streichinstrumenten. Es war Solo, Dialog und Ensemble. Der Marimba-Spielerin schaute man sehr gerne zu. Sie beherrscht ihr Instrument. Die Sängerin mit ihrer reinen Stimme ist absolute Spitze, sicher in jeder Musikweise vom Madrigal (sehr schönes Klang-Duo!) bis zu Deinen vielseitigen Kompositionen. Auch die meist ruhigen dunkel gefärbten Flötentöne gaben dem Klang ein auffallendes Volumen.

Ensemble New Elements Wasserkirche 2Ein sehr schön zusammengestelltes Thema-Programm! Ebenso die neue Komposition von Laurent Mettraux, besonders Teil 2 und 3.

Natürlich ist man immer wieder gespannt, was Du, liebe Yang Jing, an neuen Kreationen hervorgezaubert hast. Es waren Leckerbissen!

Für mich war die Wasserkirche ein schöner Raum. Ja, wir Zuhörer waren "Unter einem hellen Sternenhimmel"!

Ein veritables musikalisches Feuerwerk asiatisch-europäischer Prägung

Jing Yang aarburg concert 7

Mit dem Konzert vom vergangenen Samstag, 7.10.2017, in Aarburg hast Du, liebe Jing Yang, uns überrascht und sehr beeindruckt. Das abwechslungsreiche Programm mit den fünf virtuosen Musikern vermittelte ein veritables Feuerwerk asiatisch-europäischer

Prägung, getragen von Deiner Handschrift, Deiner grossartigen Kreativität und Deinem unerschöpflichen Engagement. Daher gebührt das grösste Kompliment Dir, die Du es zustande brachtest, ein für Deine Kompositionen ideal abgestimmtes professionelles Ensemble zu gewinnen und zu leiten. Ein hohes Lob verdienen aber auch die vier Mitwirkenden, die ihr erstaunliches Können mit spür- und hörbar viel Herzblut einbrachten. In diesem Auftritt steckte unvorstellbar viel Kraft und ein aussergewöhnliches Talent!

Genial, wie Du die einzelnen Instrumente samt Gesang abwechselnd zur Geltung brachtest und wie geschickt Du dabei die chinesischen Instrumente einfügtest, bald dominant, bald diskret im Hintergrund. Daraus ergab sich ein Hörgenuss von sehr hohem Niveau.

Schliesslich bewundern wir auch die umfassende Organisation samt imposanter Technik, alles sorgfältig geplant und mit Akribie durchgeführt. Diese bemerkenswerte Leistung verdient nicht nur geistige sondern auch eine handfeste Unterstützung!

Mit herzlichem Dank und Gruss
Ursula und Gerhard Färber-Hofer, Luzern

Chinesische Tradition trifft auf europäische Musikgeschichte

Komponistin und Pipa -Solistin YANG Jing gastiert mit dem 'First European ChineseEnsemble' in der Schweiz 29.09 -07.10.

Seit neun Jahren verbindet das 'First European Chinese Ensemble' Elemente der chinesischen Musiktradition mit klassischen europäischen Eigenarten und Instrumenten. Das Quintett um die Komponistin und Pipa-Solistin Yang Jing ist am 29.09 in Fribourg; 03.10 in Bern, 04.10 in Zürich, am 07.09 in Aarburg mit dem Programm 'Unter einem hellen Sternenhimmel' zu hören.

'Ein Gespräch auf Ohrenhöhe zwischen Kulturen, deren Unterschiede vielsagend sind, und deren Gemeinsamkeiten voller Geheimnis', hat Musiker und Komponist Daniel Fueter die Besonderheit des 'First European Chinese Ensemble' umschrieben. Das von der gebürtigen Chinesin Jing Yang gegründete und geleitete Instrumental- und Gesangsensemble schafft mit seinen Konzerten den Spagat, zwei völlig unterschiedliche Musikwelten zu vereinen, ohne deren Ursprung und Eigenheiten zu verraten.

Im diesjährigen Programm 'Unter einem hellen Sternenhimmel' präsentiert Yang Jing Gedichte und Lieder aus China und Europa – mehrheitlich Uraufführungen von Werken, die von ihr und vom Fribourger Komponisten Laurent Méttraux stammen.

Yang Jing spielt auf dem chinesische, der Laute ähnlichen Zupfinstrument Pipa sowie auf den beiden Zither-Instrumenten Guqin und Guzheng. Zusammen mit Flöte, Cello, Marimba, Percussion und Gesang entstehen besondere Stimmungen und Klangbilder, wie sie in dieser Form sonst nicht zu hören sind.

Ob in überlieferten Stücken aus der chinesischen Tradition, ob in den Arrangements eines italienischen Madrigals, der adaptiereten Version des Schweizer Volksliedes 'es wott es Froueli z'Märit goh' oder bei der Umsetzung eines Gedichtes von Schriftstellerin Claudia Storz – Yang Jing zeigt in ihren Kompositionen ihre einzigartige Fähigkeit, mit leichter Hand unterschiedliche Kulturen zu verbinden. Und dies nicht nur im Stil der Musik, sondern auch hinsichtlich Sprache und Zeit. Hier trifft Chinesische Oper auf Jodel, Canto auf mongolischen Gesang, vereinen sich im selben Akkord die Musik aus West und Ost.

Dass das Programm mit dem Sternenhimmel überschrieben ist und Kompositionen wie 'Moonlit Night' enthält, kommt angesichts der Konzerttermine Ende September/Anfang Oktober nicht von ungefähr. Am 4. Oktober wird in China das Mittherbstfest oder Vollmondfest gefeiert. Dieser Höhepunkt der chinesichen Kultur hat viel mit Gedanken um den Vollmond und der Vergänglichkeit des Lebens zu tun -Aspekte, die Yang Jing in ihre Kompositionen einfliessen lässt.

Das 'European Chinese Ensemble' gibt in diesem herbst Fünf Konzerte in Fribourg, Basel, Bern, Zürich und Aarburg. Dem Ensemble gehören neben Yang Jing die Sopranistin Viviane Hasler, der Flötistin Marina Tantanozi, der Cellist Alexander Kionke sowie Angela Koeck mit Marimba und Perkussion an.

Artikel im Zeitungsformat

Nicolas Russi (Autor und Regisseur Aargau)

16.09.2017

 

"European Chinese Ensemble" 2017

''Das «European Chinese Ensemble» ist ein gemischtes europäisch chinesisches Instrumental- und Gesangensemble. Es wurde von der Schweizer Chinesischen Komponistin und Solistin YANG Jing im Jahre 2008 gegründet. In ihrem neuen Programm «Unter einem hellen Sternenhimmel» präsentiert Yang Jing Gedichte und Lieder aus China und Europa – mehrheitlich Uraufführungen von Musik, die von ihr und dem aussergewöhnlichen Fribourger Komponisten Laurent Mettraux stammen.

Yang Jing zeigt mehr denn je zuvor ihre einzigartige Fähigkeit, mit leichter Hand unterschiedliche Kulturen zu verbinden. Dies bezieht sich nicht nur auf musikalische Elemente, sondern auch auf unterschiedliche Zeiten und Sprachen. Yang Jing hat neben Texten von chinesischen und italienischen Dichtern aus vielen Jahrhunderten auch solche aus ihrer Wahlheimat ausgesucht.

Das «Lied der Aare» etwa basiert auf einem Gedicht der Schriftstellerin Claudia Storz. Für einiges Amüsement dürfte «Es wott es Fraueli z Shanghai gah» sorgen, eine Adaption des bekannten Volksliedes, bei dem Yang Jing den Mundarttext verändert hat.'' – cultact

«Yang Jing vermag das Publikum zu faszinieren, weil sie mit ihrem sprühenden Innovationswillen die Jahrtausende alte Musiktradition Chinas mit denjenigen des Westens von Kammermusik bis Jazz mitreissend verbindet.» – 27. August 2017 Markus Ganz, Musikjournalist NZZ

'Ich habe in Faoug Ihre CD mit Hans Feigenwinter gehört. Ich bin begeistert! Ein Pianist mit so feinen Ohren und einer grossartige Anschlagkultur und Sie als Virtuosin mit soviel Klangsinn bringen zwei Musikwelten zum Leuchten und bauen gleichzeitig Brücken. Ganz wunderbar! Ich gratuliere und danke für das Hörvergnügen!' – 2. August 2017 Daniel Feuter Komponist und Musikpädagoge

«The whole program is really beautiful, very poetic, and a very interesting mixture between European and Chinese culture.» – 28. August 2017 Dominique Dreyer, Experte der chinesischen Musik und Kultur, ehemaliger Schweizer Botschafter in China

Sopran: Viviane Hasler,
Flöte: Marina Tantanozi,
Cello: Alexander KIONKE,
Marimbaphon und Perkussion: Angela KOECK,
Pipa: YANG Jing

ensemble1bensemble2b       Youtube: A Night In Liangzhou 涼州詞

 

 

Schlusskonzert der chinesischen Kulturtage

27 Oktober 2009, Zofinger Tagblatt

Zofingen Nach Schrift, Malerei, Sprache und Literatur kam das Publikum in Kontakt mit chinesischer Musik

 

 

Diese drei Tage haben Grenzen überwunden und eine Verbindung zwischen fernöstlicher und abendländischer Kultur hergestellt. «Unsere» Musik hat längst Verständnis bei Publikum und Interpreten aus dem fernen Osten gefunden. Umgekehrt öffnete das Ensemble von Yang Jing in der Stadtkirche den Zugang zu völlig neuen Klangwelten.

 

 

Schlusskonzert der Chinesischen Kulturtage Zofingen 25.10.2009

 

Transitions

Transitions Thüring Bräm, Jing YANG CDcover
 

release of the new CD

"Transitions"
Works for Pipa

Yang Jing, Pipa
Thüring Bräm, Klavier und Leitung
Jürg Eichenberger, Violoncello
Regio-Chor Binningen/Basel
Junge Philharmonie Zentralschweiz
 
 
Das alte chinesische Instrument Pipa, die fabelhafte Solistin Yang Jing und die berührende Musik des Schweizer Komponisten Thüring Bräm treffen aufeinander: Diese CD enthält drei neuere Werke.

Thüring Bräm (*1944) Concerto for Pipa and Orchestra
Vier Stücke für Vals für Pipa, Violoncello und Klavier
Übergänge/Transitions für Pipa und gemischten Chor.

Published 2012 by:
Ars Braemia

Das Fremde kommunizieren

Tage für Musik der Welt

Tales of Pipa - Legenden der Pipa

Die Pipa - ein traditionsreiches chinesisches Instrument - kaum bekannt bei uns, ist für Jing Yang das Medium, mit dem sie es schafft, uns abzuholen, unsere Ohren und Herzen zu öffnen und unser Interesse zu wecken.

Ihre Musik wird zur verbindenden Kraft für Menschen unterschiedlichster Kulturen.

Mit wundervollen, ruhigen Bildern von chinesischen Flussufern, wenigen Worten von Philosophen und ihren eigenen Lebenserfahrungen nähert sie sich mit ihrer Musik subtil unserem innersten Wesen, unserem Gefühl, unserer Seele. Wir spüren beim Zuhören, dass die bedeutungsvollsten Ereignisse im menschlichen Leben sich sehr ähnlich sind - egal wie weit die Distanz zwischen der unterschiedlichen geografischen Herkunft ist.

So blieb bei mir, als die letzten Akkorde verklungen, die letzte Jadeperlen verstummt waren, ein Glücksgefühl zurück, ein Staunen auch, dass mich diese Musik so mühelos erreichen konnte.

Der offene Blick von Jing Yang, ihre frohe Ausstrahlung, ihre Begeisterung für Musik und ihre spontane und bescheidene Art tragen viel dazu bei, dass es allen Konzertbesuchern sofort wohl war.

Identity  –  Konzert des Young String Quartet

Ein junges, erfolgreiches und avantgardistisches Streichtrio lässt sich darauf ein, die Pipakünstlerin Jang Yang in ihr Quartett aufzunehmen. Sie ist es dann auch, die die Werke komponiert, bzw. 2 davon arrangiert hat. Was dabei entstanden ist, begeistert uns Konzertbesucher. Neue Klangwelten öffnen sich. Im Wechselspiel bekommt immer wieder ein anderer Mitspieler den Hauptpart und die andern unterstützen ihn so, dass der Solist voll zu Geltung kommen kann. Dabei freuen sich alle an den vielfältigen Möglichkeiten der Pipa. Dem Quartett ist leicht anzusehen, dass es sich mit Begeisterung darauf einlässt, die technisch anspruchsvollen Werke mit höchster Präzision und musikalischer Perfektion zu gestalten. Was der Zuhörer dabei erleben kann, ist schlicht einmalig. Es treffen Künstler aus unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen zusammen, versuchen die musikalischen Möglichkeiten gegenseitig zu verstehen und finden miteinander eine gemeinsame Sprache. Ihr Konzert wird zu einem Gesamtkunstwerk, das mit einigen überraschenden Einfällen gespickt ist. So schaffen sie miteinander echte Kommunikation. Die von uns Konzertbesuchern verstanden wird und so sehr freut, dass sie uns in eine anhaltend glückliche Stimmung versetzt.

Riding The River Back Home        Jazzklavier und Pipa

Mit diesem Konzert wurde noch einmal eine Türe zu einem ganz andern Musikgenre aufgestossen. Das seit 2000 Jahren in der chinesischen Traditionskultur beheimatete Instrument Pipa wagt sich in die konzertante Improvisation des Jazz. Beide Musiker haben bei der Komposition ihrer drei Stücke die Möglichkeiten des Duettpartners ausgelotet und diese in ihre Kompositionen eingeflochten, so dass etwas Einzigartiges entstehen konnte. In jedem Werk spürten wir, dass der Komponist oder die Komponistin die Kunst des Partners und sein Instrument ganz verstanden hatte. Auf diese Weise ist eine Harmonie gewachsen, die trotz der ungewohnten Kombination der Instrumente für uns Konzertbesucher so wirkte, als wäre sie eine absolute Selbstverständlichkeit. Wir Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten einen Abend, an dem sich höchstes künstlerisches Können und Empathie zu einem Jazzkonzert vereinigten.

Musik so zu erleben ist grossartig, wohltuend und unvergesslich.

«Zuhören können» öffnet die Türen zu jedem Menschen, ob er uns vertraut ist oder fremd.

Diese Aussage hat für Jing Yang eine zentrale Bedeutung. Mit der Konzertwoche «Tage für Musik der Welt» hat sie sich für ihr grosses Anliegen: «mittels Musik Kulturen zu verbinden» mit riesigem Elan eingesetzt  und damit allen Konzertbesuchern ein beeindruckendes und zugleich neuartiges Erlebnis vermittelt. Vielen Dank Jing Yang!

Johannes Graf; 1. Mai 2017

 

Zarte und expressive Musik aus China

Wattwil, 16. Februar 2009YANG Jing solo concert

Yang Jing, die in Luzern lebende, weltbekannte Virtuosin auf den chinesischen Instrumenten Pipa, Guzheng und Guqin will Ost und West verbinden mit ihrer Musik. Sie spielte eigene Kompositionen sowie traditionelle und moderne chinesische Musik.

Den Anfang des diesjährigen Konzertzyklus Pro Wattwil machte die Chinesin Yang Jing. Im wallenden, pflaumenfarbenen Seidenkleid kam sie auf die Bühne. Das Bühnenbild hinter ihr, schwungvoll getuschte Noten auf Tafeln, eine Bodenvase mit Kirschblüten und Lilien, wertete die Aula der Kantonsschule zum Konzertsaal auf, verbreitete die Atmosphäre von Frühling und Asien. Der Wirtschaftsboom in China ist präsent, nicht aber dessen lange Tradition als Kulturnation. Und von seiner Musik weiss man kaum etwas.

Yang Jing erklärte die Geschichte der Pipa. Ungefähr 600 vor Christus kamen über die alte Seidenstrasse Einflüsse aus Ägypten, Griechenland, dem mittleren Osten und Indien durch die Wüste Gobi nach China. In dieser Zeit der Han-Dynastie entstand die Pipa als Weiterentwicklung älterer chinesischer Instrumente.

Geistige Musik

Im ersten Stück, dem von Yang Jing komponierten «Tanz entlang der alten Seidenstrasse», verarbeitete die Musikerin Herkunft und Überlieferungsgeschichte, und begeisterte das Publikum, dass die Aula fast füllte, mit der ungeheuren Vielfalt der Klänge und musikalischen Möglichkeiten der Pipa. Einzelne, klingende Töne leichter Melodien wurden begleitet von vollen Akkorden. Ihre fünf Finger der rechten Hand, an denen kleine Plättchen geklebt waren, strichen, zupften, rauschten über die Saiten. Im Stück «Enthüllung» steigerte Yang Jing ihre expressive Ausdrucksweise. Wissenschaftler hatten Aufzeichnungen in der Wüste Gobi gefunden, die davon zeugten, dass in früherer Zeit, vor dem 5. Jahrhundert, die Pipa mit einer wesentlich reicheren Tonskala gespielt wurde. Yang Jing trillerte, rasselte, liess einzelne Töne nachschwingen. Sie klopfte auf den Resonanzkörper aus Mahagoni.

Instrument der Philosophen

Nach dem Konzert durfte das Publikum die Instrumente in die Hand nehmen, darüber streichen. Einige setzten sich hin und spielten auf den beiden «Zithern» Guzheng und Guqin. Letztere ist von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. Das siebensaitige Instrument ist das Instrument der chinesischen Philosophen. Im klassisch chinesischen Stück «Gespräch zwischen einem Fischer und einem Holzsammler in den Bergen», entwarf Yang Jing die musikalische Dichtung über das Sein. Die chinesische Musik geht zurück auf die Philosophie des Tao, mit den fünf Elementen Metall, Holz, Wasser, Feuer und Erde. In der chinesischen Musik gibt es eigentlich nur fünf Töne. «Die Schönheit liegt zwischen den Tönen», sagte Yang Jing. Die Töne gehörten nämlich Buddha. Was man hören kann, habe seine Grenzen, hat Laotse gesagt, und meinte damit, dass die Musik aus mehr bestehe, als das was man hören kann.

Die Töne der Handwerker

Ab dem 5. Jahrhundert bekam die traditionelle chinesische Musik immer mehr symbolischen Charakter. Die Herrschenden benutzten die Musik zur Volkserziehung, um Tugenden zu verbreiten. Jeder Ton stand für einen gesellschaftlichen Stand. Yang Jing sang die Töne der Beamten, der Handwerker. Heute aber, sei ihr Anliegen, Ost und West mit Musik zu verbinden. Die Pipa könne mit allen Instrumenten zusammenspielen, auch mit Symphonieorchestern, denn sie kann in allen Tonarten gestimmt werden.

Klanggewitter

Yang Jing spielte ein Stück aus der modernen, von einem Japaner komponierten Oper: «To die for Love» mit eingängigen, aber sehr melancholischen Melodien. Ihre Ode an den Boden im Yellowstone Nationalpark, der sich bewegt, der Fontänen heissen Wassers speit. «Geysir» war sehr vom Jazz geprägt, ein wahres Klanggewitter, es hallte blechig, wie Zimbeln oder Schellen. Yang Jing klopfte zum Schluss dreimal auf ihr Instrument. Trotz dem stark expressiven Ausdruck sind Pipa, Guzheng und Guqin leise Instrumente mit zarten Tönen. Was wie ein Widerspruch klingt, macht diese Musik aus

Text: TANJA TRAUBOTH, Bild: tra

Yang Jing durchbrach mit ihrem souveränen Spiel auf der Pipa den Alltag höchst eindrucksvoll

KULTUR - Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft

 

07.05.2011 This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

Manche Ankündigungen erregen die Aufmerksamkeit im dichten Kulturkalender des Landes, wecken aber keine bestimmte Erwartungshaltung. So auch das Konzert mit der chinesischen Pipaspielerin Yang Jing, die im Rahmen der Konzertreihe „Wechselsaitige Inspiration“ in der Vorarlberger Landesbibliothek in Bregenz zu hören war. Doch die Musikerin und Komponistin begeisterte mit ihrer Musikalität und ihrer souveränen Spieltechnik das Publikum restlos. Sympathisch und humorvoll gab die international erfolgreiche Künstlerin Auskunft über Traditionen in der chinesischen Pipamusik und präsentierte spannende Eigenkompositionen.

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